Russisch Reisen
Von fliegenden Bösewichten, unendlich langen Rolltreppen und dem Geheimnis des Taxifahrens
sionierten Autowäscher. Jedes zweite Auto ist von oben bis unten dermaßen mit Dreck versaut, dass man die Nummernschilder nicht lesen kann… ich frage mich ob das Berechnung ist??Was möchte ich denn gerne machen in St.Petersburg während meines Aufenthaltes werde ich gefragt. Ja, also unbedingt eine Bootsfahrt auf den zahlreichen Kanälen, das hab ich mir im Reisführer angeschaut – St. Petersburg ist ja das Venedig des Nordens, und eine Busfahrt durch die Stadt mit einem Hop on Hop Off Bus – falls es sowas gibt; das hat mir mein Reiseführer aber leider nicht verraten. Meine Reisebegleiterin lächelt freundlich und sieht mich mit einem Blick an, als wäre ich ein wenig geistig retardiert, nicht gänzlich ohne Mitleid.Dann, nach der nächsten Kurve, verstehe ich warum – wir queren den großen Fluß, die Newa: eine Mischung aus dem Gefühl unsagbarer Peinlichkeit und Ärger breitet sich in mir aus: der Fluß ist knallhart und bretteleben zugefroren, ganz in weiß, hübsch zugeschneit. Nix mit Bootfahren. Sicher nicht. So lange ich hier bin. Ich schlucke und sage zunächst einmal nichts mehr. Eislaufschuhe hätte ich mitbringen sollen…
Wir verabschieden uns, sie fährt nach Hause in die andere Richtung – ich fahre in die City. Ich steige aus und bin kurz darauf in der Prunkstrasse SP – alles wundervoll und märchenhaft beleuchtet. Man muß schon bedenken, dass hier im hohen Norden die Nächte zeitweise lang sind und daher die Beleuchtungskultur der Gebäude einen anderen Stellenwert hat.
In einem Einkaufszentrum, das in den Arkaden eines sehr alten, schönen Gebäudes beheimatet ist, finden sich allerlei Skurillitäten: Babuschkas in allen Größen, Formen und Ethnien, Leckereien, bunt bemalte Eier, Tiere und natürlich alles was man unter Kunst und Kitsch einordnen kann. Ich fotografiere so lange bis mein Hunger unerträglich wird und lasse mich dann in einem Lokal nieder, das mit wunderbaren Palatschinken mit Kaviar und roten Rüben wirbt. Das will ich. Es schmeckt großartig und ich fühle mich weit weg von zu Hause und aber sehr gut“